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Hitziges Finale ohne Happy End

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Die TSV Hannover-Burgdorf verliert das Finale des 1. BS Energy Bundesliga-Cup in Braunschweig mit 29:31 (12:14) gegen den TBV Lemgo-Lippe. Die beiden Bundesligisten lieferten sich ab der ersten Minute einen hitzigen Fight, was auch der Hallen-Temperatur geschuldet war. Dennoch lagen die Ostwestfalen lange Zeit in Führung. DIE RECKEN ließen sich jedoch keinesfalls aus der Ruhe bringen und konnten zehn Minuten vor dem Ende sogar in Front gehen. Allerdings erwies sich der TBV in den entscheidenden Momenten abgezockter und hatte in manchen Situationen das Glück auf seiner Seite, sodass die Niedersachsen nach 60 kräftezehrenden Minuten in eine Niederlage und den zweiten Platz einwilligen müssen. Verzichten musste Trainer Christian Prokop dabei auf Vincent Büchner, Martin Hanne, Marius Steinhauser, Max Gerbl und Koray Ayar. Daher bekamen mit Justin Wollny und Daniel Weber zwei weitere vielversprechende Talente aus dem Perspektivkader ihre Chance. Insbesondere Letzterer konnte mit elf Toren im gesamten Turnierverlauf auf sich aufmerksam machen.

DIE RECKEN kamen gut in die Partie. Tilen Strmljan holte den ersten Siebenmeter raus, den Branko Vujovic mühelos verwandelte. Dennoch nahm der TBV-Angriff ebenfalls schnell Fahrt auf, sodass es in den Anfangsminuten ausgeglichen bleiben sollte. Allerdings unterliefen den Niedersachsen dann einige technische Fehler, die der Gegner gnadenlos bestrafte und über Lukas Zerbe erstmalig mit 3:5 in Führung ging. Branko Vujovic und Daniel Weber hatten mit zwei schnellen Gegenstoßtoren die passende Antwort parat. Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, der durch viele Zweikämpfe geprägt wurde. Der TBV überstand die hitzige Phase besser und ging in der 24. Minute erneut über Zerbe mit drei Toren in Front. Nachdem Dario Quenstedt gestern noch einen Sahnetag erwischte, fehlte den Torleuten heute in manchen Situationen das nötige Glück. Hingegen konnte Urh Kastelic auf der anderen Seite viele wichtige Bälle wegnehmen, sodass die Lipperländer weiterhin den Ton angaben. Es ging mit einem 12:14 in die Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte. Den RECKEN bot sich mehrfach die Gelegenheit, weiter zu verkürzen. Allerdings ließ die Mannschaft von Trainer Christian Prokop viele freie Gelegenheiten liegen, sodass die Blau-Weißen weiterhin den Vorsprung wahrten. In der 40. Spielminute folgte ein kleiner Schock-Moment. Marian Michalczik blieb während einer Abwehr-Aktion an seinem Gegenspieler hängen und rutschte mit dem Fuß weg. Auch wenn der Spielmacher auf dem Feld behandelt werden musste, sollten sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiten. Niedersachsens Spitzenhandballer kamen besser aus der kurzen Unterbrechung und sorgten anschließend sogar für den Ausgleich. Auch Marian Michalczik, der schnell Entwarnung geben konnte, kam nach einer kurzen Pause wieder auf das Feld und stellte in der 48. Spielminute auf 23:23. Linksaußen Justin Wollny brachte die TSV danach sogar wieder in Front. Der TBV hatte jedoch immer wieder die passenden Antworten parat, sodass es mit Spannung in die letzten zehn Minuten ging. Die Ostwestfalen brachten im Angriff den siebten Feldspieler und legten mit einem starken Lauf erneut drei Tore vor. Trainer Christian Prokop reagierte und nahm fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 26:29 seine letzte Auszeit. Seine Mannschaft warf mit einer offensiveren Deckung noch einmal alles in die Waagschale und konnte zwei Minuten vor Schluss tatsächlich auf ein Tor verkürzen. Torhüter Simon Gade parierte auch den nächsten Ball, sodass die Niedersachsen eine letzte Chance auf den Ausgleich bekamen. Justus Fischer scheiterte jedoch an Finn Zecher, wodurch Niels Versteijnen auf der anderen Seite mit seinem Treffer zum 29:31 den Deckel draufmachen konnte.

“Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht, dass wir Lemgo nicht bezwingen konnten. Aber ich hab viele gute Dinge in diesem Spiel gesehen. Eine sehr mit Einsatz spielende RECKEN-Mannschaft, was natürlich Voraussetzung sein sollte. Trotzdem muss ich herausstellen, dass wir in der Abwehr lange gut gestanden haben und uns am Ende häufig nicht den letzten Ball holen, weil Lemgo das sehr clever macht und ein kleines Plus im gegnerischen Tor hatte. Wir lassen nicht nach und fighten uns immer wieder ran, aber machen uns das Leben durch verworfene Bälle und schlechte Abspiele viel zu schwer. Am Ende müssen wir in die Niederlage einwilligen. Aber es ist immer noch Vorbereitung, sodass wir auch heute wieder viele wichtige Kenntnisse mitnehmen können”, sagt Trainer Christian Prokop anschließend zur Leistung seiner Mannschaft.

Nun ist erstmal regenerieren angesagt, ehe es am Montag mit dem Mannschaftstraining weitergeht. Am kommenden Wochenende steht mit dem Heide-Cup in Schneverdingen bereits das nächste Highlight an. Dort treffen DIE RECKEN am Freitag erst auf Skjern Handbold und im weiteren Turnierverlauf je nach Spielausgang auf weitere Bundesligisten oder internationale Top-Teams, um sich optimal auf den Liga-Start am 24.08. vorzubereiten.

DIE RECKEN: Branko Vujovic (4/2), Adam Nyfjäll (1), Renars Uscins (2), Simon Gade, Dario Quenstedt, Marian Michalczik (1), Vlad Kulesh (1), Tilen Strmljan, Jonathan Edvardsson (5), Ilija Brozovic (1), Justus Fischer (4), Hannes Feise (3), Daniel Weber (5/2), Justin Wollny (1)